Doch war das Geschenk immer noch so gross, dass es in den Räumen der Ludwig-Stiftung im Marmorpalast nicht unterzubringen war: Sechs Meter hoch und vier Meter breit ist das Porträt der verträumten neunjährigen Anna, an deren Heimatstadt sich Helnwein nicht mehr erinnern konnte. Oder nicht erinnern wollte, denn das Bild "Kindskopf", das einen unbekannten, hübschen, sehr jungen Menschen zeigt, steht stellvertretend für alle Kinder, die noch ein ganzes Leben vor sich haben. Mit jeder seiner exakt gezeichneten Hautporen und jeder Wimper ist dieses Kind Subjekt - und nicht nur einfach Objekt für einen Maler, der Gigantismus mit Detailversessenheit kombiniert.