Kurier: Wollen Sie Professor werden?
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Helnwein: Ich habe das nie angestrebt und war vom Vorschlag Rudolf Hausners ziemlich überrascht. Nach einem Gespräch mit ihm habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet.
Eigentlich bin ich jetzt interessiert.
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Kurier: Glauben Sie, dass die Studenten und Professoren der Akademie einen Helnwein haben wollen?
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Helnwein: Ich habe das System immer kritisiert und war halt goschert (=aufsässig, frech).
Deshalb werden mich die Lehrer nicht haben wollen. Von studentischer Seite gibt es bereits positive Reaktionen. Vertreter der ÖH (= Österreichische Hochschülerschaft, Studentenvertretung) haben bereits mit mir gesprochen.
Mein Ziel war immer, diese anachronistische Unterteilung der sogenannten E-und U-Kunst zu beseitigen, also diese künstliche Grenze zwischen Ernst und Unterhaltung zu verwischen.
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Kurier: Die Professoren müssten umdenken?
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Helnwein: Jeder neue Impuls erschreckt - vor allem in einer Institution mit einer gewissen Trägheit. Was ich will, ist mit jungen Leuten zusammenzuarbeiten. Hausners Klasse ist ausserdem die einzige, in der ein zeitbezogener Realismus möglich war. Die Tradition dieser Stilrichtung muss einfach fortgesetzt werden.